Italien-Abruzzen
Reisebericht Abruzzen 2022
Am 28.05.22 war Treffpunkt südwestlich von Ravenna auf einem Agritourisme Hof. Mein Tourplan bestand aus alten Erinnerungen meiner Motorradreisen, Reiseberichten von Bekannten sowie am PC recherchierten Tracks und Übernachtungsplätzen. Den Rest steuerte ein sehr guter Reiseführer vom Michael Müller Verlag bei. Also, alle Voraussetzungen für eine echte Scouttour waren gegeben. Die Gäste und ihre Fahrzeuge waren eine bunte Mischung: 1 Buschtaxi, 1 Defender mit kleiner Kabine, 1 T4-Bus, 1 T5-Bus und ich mit dem Defender. Die meisten hatten bereits Touren mit mir gefahren.
Am ersten Abend gab es dann erstmal ein italienisches Abendessen mit lokalen Produkten, Wein, Espresso usw. Morgens ging es auf kleinsten Straßen durch die Emilia Romagna Richtung Süden. Bald hatten wir dann auch die erste Piste unter den Rädern. Es zeigte sich das die meisten Pisten in allen Regionen sehr wenig befahren werden. Wir hatten auf der ganzen Tour immer wieder mit recht zugewachsenen Wegen zu kämpfen, was natürlich dem Lack der Autos nicht entgegen kam. Weiter dann durch die Region Marken in den Monte Sibillini Nationalpark und Grand Sasse Nationalpark. Selbst in den Parks sind 90% der Pisten nicht gesperrt und wir hatten herrliche Aussichten über die italienische Bergwelt die hier ja auch bis zu 3000m hoch ist. Dann machten wir uns auf den Weg zum Campo Imperatore, ein wirklich sehr eindrückliches Erlebnis. Es ist ein riesiges Hochplateau im Grand Sasso Massiv, wir haben uns es nicht nehmen lassen dort eine Nacht in völliger Dunkelheit und erstaunlichem Sternenhimmel zu verbringen. Es geht weiter Richtung Majella Nationalpark mit Besuch des Ortes Scanno und Befahrung der Scanno Schlucht. Wir fahren weiter in die Region Latium und sind jetzt nicht mehr weit von Rom entfernt. Auf einer alten mit Grenzsteinen markierten Piste fahren wir auf der Regionalgrenze zwischen Latium und den Abruzzen. Die beiden VW-Busse haben jetzt die Grenze des Machbaren erreicht (Ein Lob an die beiden Bus(ch)piloten an dieser Stelle). Fahrt durch die hügelige Landschaft des Latium, die teilweise einer Westernkulisse gleicht. Man wartet förmlich darauf das Winnetou um die Ecke geritten kommt. Besuch der Abruzzen Hauptstadt lÁquila, hier sind noch sehr viele Schäden der beiden letzten großen Erdbeben zu sehen. Durch die Abruzzen geht es nach Umbrien. Hier habe ich die längste am Stück gefahrene Piste gemessen: 80km ohne Teer! Und zurück geht es in die Emilia Romagna, Besuch des Ortes Perugia. Wir erreichen unseren Ausgangspunkt der jetzt zu unserem Reiseende wird.
Fazit: die Scouttour hatte sich zu einer gelungen Reise entwickelt, mit einer ausgewogenen Mischung aus Offroadfahren, fantastischen Bergwelten und Städtebesichtigungen. Es war immer Zeit für Kaffee und Fotos und auch für das Einkaufen von lokalen Produkten, wie zum Beispiel den berühmten Safran.
Ein Dank an meine Gäste Anke und Barbara, Arne, Bernd, Falkmar und Wolfgang. Gemeinsam haben wir 1900km durch die italienische Bergwelt zurückgelegt, davon etwa 60% auf Piste.
Thomas
Hier ein paar Bilder der Tour 2023. Sie war auf Grund schwerer Unwetter recht herausfordernd und benötigte mehrere Umfahrungen von abgerutschten Pisten. Aber wie immer war die Laune gut, die Landschaften herrlich, die Pisten herausfordernd.